# Erstinstallation

Vorab muss darauf hingewiesen werden, dass jede Kirche und die dort verwendete und verbaute Technik unterschiedlich ist. Deshalb kann hier nicht auf jede Gegebenheit bezug genommen werden, es würde schlicht den Rahmen sprengen. Es wird versucht, die meisten Anwendungsfälle abzudecken, bei Unsicherheiten oder Unklarheiten ist es immer ratsam, Rücksprache zu halten.

# Aufbau und Verkabelung des Hai-End Streaming Servers

Hierbei wird in zwei Richtungen unterschieden:

  1. Empfangen -> Bild und Ton für die Kirche bereitstellen
  2. Senden -> Bild und Ton aus der Kirche bereitstellen

# Voraussetzungen

# 1. Stromversorgung

Der Raspberry Pi wird über das Netzteil mit dem USB-C-Anschluss verbunden, um mit Strom versorgt zu werden. Bitte nur das originale Netzteil verwenden, da dieses 5.1 V Spannung zur Verfügung stellt.

# 2. Internetverbindung

Der Raspberry Pi muss mit einem LAN-Netzwerkkabel an das Internet angeschlossen werden. In den Gemeinden, welche bereits IPTV zur Verfügung haben sollte ein DSL-Router vorhanden sein. Gegebenenfalls muss das LAN-Kabel jeweils umgesteckt werden oder es muss ein Switch angeschafft werden. In manchen Gemeinden ist die Upload-Geschwindigkeit des DSL-Anschlusses relativ gering. Es ist ratsam, diese mit entsprechenden Seiten im Internet zu messen, z.B. https://www.wieistmeineip.de/speedtest/. Alternativ muss mit einem LTE-Modem gearbeitet werden, welches auch einen LAN-Anschluss bietet. Dafür muss außerdem ein Vertrag mit einem Mobilfunk-Anbieter geschlossen werden. Pro Stunde (Senden / Empfangen) ist mit einem Datenaufkommen von ca. 0,5 GB bis 1 GB zu rechnen.

Tipp:

Sollte das LAN defekt sein, bzw. kein Internet per LAN bereitgestellt werden können, kann ein Android-Smartphone bzw. -Tablet verwendet werden. Dazu muss in dem Gerät das Tethering per USB aktiviert und das Gerät per USB-Kabel an den Raspberry Pi geschlossen werden. Das funktioniert sowohl mit der Mobilfunk- als auch mit der WLAN-Verbindung des Gerätes. Iphones und Tablets von Apple werden aktuell leider nicht unterstützt.

# 1. Empfangen

Der Hai-End Streaming Server ist in der Lage, Gottesdienste zu empfangen, und über verschiedene Anschlüsse für die Kirche zur Verfügung zu stellen.

# Bild

Unter Begriffserklärung sind die Ein- und Ausgänge gekennzeichnet. Das Bildsignal wird standardmäßig über den linken (den ersten rechts neben der USB-C Stromversorgung) Micro-HDMI-Port ausgegeben.

# Ton

Der Ton kann wie folgt ausgegeben werden:

  • über den Micro-HDMI-Port
  • über eine per USB angeschlossene USB-Soundkarte

Wie die Einstellung eingesehen und angepasst werden kann, könnt ihr unter Einstellungen nachlesen.

# 2. Senden

Je nach Situation in der Kirche gibt es hier verschiedene Varianten. Ihr findet die Verkabelungs-Skizzen im Folgenden. Dies sind Empfehlungen, von denen man je nach örtlichen Gegebenheiten abweichen kann / muss. Bei Unsicherheiten fragen Sie bitte den zuständigen Übertragungstechnikbeauftragen im Bezirk.

# Bild

# Analog

Bei der analogen Übertragung liefert die Kamera das Signal über einen Composite- oder S-Video-Ausgang.

In einigen Gemeinden ist ein Video-Verteiler installiert, mit dem man verschiedene Videoquellen (z.B. Kamera, DVD oder IPTV) für ein Ausgabegerät (z.B. Beamer oder Fernseher) auswählen kann. Von diesem Verteiler kann das analoge Videosignal häufig über eine noch freie Ausgabe-Buchse abgegriffen werden. Diese Buchse ist häufig eine BNC-Buchse, und es wird ein BNC-Cinch-Adapter oder –Kabel benötigt.

Als Video-Grabber wird der Hauppauge WinTV-USB-live2 01341 Analog Video-Grabber benutzt. Dieser wird an eine der beiden USB-3.0-Buchsen des Raspberry Pi angeschlossen. Das Videosignal wird an die gelbe Cinch-Buchse des Video-Grabbers angeschlossen. Für die Zukunft wird auch die Möglichkeit des Anschlusses per S-Video-Kabel erwogen.

Senden per Kamera

# Digital

Bei der digitalen Übertragung wird das Videosignal digital in den Pi eingespeist:

  • per USB-HDMI-Video-Grabber
    • von einer Kamera mit HDMI-Ausgang
    • per HDMI-SDI-Konverter von einer Kamera mit SDI-Ausgang
    • per HDMI-Kabel von einem Computer / Laptop
  • per USB vom Atem Mini (Pro, ISO, etc.)
  • per Camera Module port (Pi Cam Anschluss)

# Kamera mit HDMI-Ausgang

Die Videokamera bietet einen Mini-, Micro- oder Standard-HDMI-Ausgang. Am Pi wird ein HDMI-Grabber per USB an einen der beiden USB-3.0-Ports (zu erkennen an der blauen Farbe) angeschlossen. Nun kann die Kamera per HDMI-Kabel mit dem Grabber und somit mit dem Pi verbunden werden.

Hinweis:

HDMI-Kabel funktionieren gewöhnlich nur bis zu einer Länge von 20 Meter. Außerdem ist eine nicht sichtbare oder störende Verlegung oft nicht ohne größeren bautechnischen Aufwand möglich. Als Lösung kann unter gewissen Umständen die möglicherweise vorhandene alte analoge Verkabelung (koaxial, RG58) auch für eine digitale Übertragung genutzt werden. Dazu muss das Videosignal von HDMI auf SDI und wieder zurück konvertiert werden. Die Übertragung über das bestehende Kabel erfolgt dabei über SDI. Die Konverter müssen also jeweils vor und nach der Leitung platziert werden.

negative Einflussfaktoren:

  • zu lange Kabelstrecken im Kirchengebäude
  • "historisch" gewachsene ELA-Schränke, teils mit Lüsterklemmen o.ä.

hier noch ein Schema einfügen

Senden per Kamera

# Kamera mit SDI-Ausgang (PTZ-Kamera)

In vielen Gemeinden ist für die Übertragung eine sogenannte PTZ-Kamera (Pull-Tilt-Zoom) installiert, z.B. die Sony EVI-D70P. Diese Art Kamera ermöglicht es auch, verschiedene Kamera-Blickwinkel über eine Fernbedienung vorzuprogrammieren. - SDI-Kameras SDI (Serial Digital Interface) ist eine Schnittstelle zur Übertragung von Videodaten, die hauptsächlich im professionellen Bereich zum Einsatz kommt. Einige unserer Kirchen sind mit solchen Kameras ausgestattet. Es benötigt einen SDI-Videograbber, um das Videosignal dem Raspberry Pi zugänglich zu machen. TBD - PI Cam Für den Raspberry Pi gibt es eine spezielle Kamera mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis. Sollte in einer Gemeinde keine Kamera vorhanden sein, ist es ratsam, diese anzuschaffen. Es wird außerdem ein für diese Kamera erhältliches Tele-Objektiv benötigt, um den angestrebten Bildausschnitt zu ermöglichen.

# Computer / Laptop oder sonstige Zuspielgeräte

Stichworte:

  • OBS, Vmix, o.ä. -ansonsten am Pi wie Kamera mit HDMI
  • Bildausgabeformat und Frequenz der Grafikkarte beachten!
  • Audio-Ausgabe des Rechners muss ggf. auf HDMI umgestellt werden, um Bild und Ton über OBS weiterleiten zu können.

# Bildmischer Blackmagic Design ATEM Mini

  1. Streaming mit mehreren Kameras über Atem Mini (Pro): Atem Mini per HDMI anschließen, Ton über Atem Mini führen. Wenn das Tonsignal über den Atem Mini geführt wird, kann man in der Atem Mini Software eine Signalverzögerung für das Tonsignal angeben (üblicherweise 2 frames), damit Ton und Bild synchron über das HDMI-Signal geschickt werden. Werden Ton und Bild getrennt geliefert, hängt das Bild zeitlich leicht hinterher. Bei dieser Variante muss der Videograbber vom Raspi ausgesteckt werden (im Bild nicht dargestellt)!

    Senden per Atem Mini

  2. Streaming per PC mit OBS: PC per HDMI anschließen, Ton über PC. Hier gilt die gleiche Bemerkung wie beim Atem Mini

    Senden per PC/OBS

# SES intern anpassen

Bitte vorsicht! Bei folgender Modifikation kann unter Umständen kein Support mehr geleistet werden!

Kommt ein SES zum Einsatz, kann die interne Verkabelung entsprechend angepasst werden, um die Anschlüsse flexibel nutzen zu können. Das folgende Bild zeigt das SES im geöffneten Zustand:

![SES Anschlüsse](.img/SES-Video-Inputs.JPG)

Folgende Möglichkeiten ergeben sich:

  • Der USB-Grabber kann abgezogen werden, dann kann ein Atem Mini o.ä. direkt am USB angeschlossen werden
  • Das HDMI-Kabel des Grabbers kann in den AV-Konverter (1) gesteckt werden. Hierüberlassen sich Analoge Kameras anbinden.
  • Das HDMI-Kabel kann in den SDI-Converter (2) gesteckt werden. Nun können SDI-Kameras angebunden werden.
  • Das HDMI-Kabel kann in den Front-HDMI-Anschluss (3) gesteckt werden. Somit kann über den Front-HDMI-Eingang eine Kamera angeschlossen werden.